Justus Liebig kam 1824 nach Gießen, um Chemie-Professor zu werden. Statt eines Labors an der Hochschule erhielt er das Wachhaus einer Kaserne. Der gerade erst 21-Jährige richtete sich dort ein Labor ein. Im Gegensatz zu den heimischen Professoren forschte er zusammen mit seinen Studenten und hielt Vorlesungen mit Experimenten. Dadurch lockte er Studenten von überall nach Gießen. Von hier aus veränderte er die Naturwissenschaften und entwickelte aus der Alchemie die moderne analytische Chemie. Sein Labor stand dabei Pate für Einrichtungen in der ganzen Welt.
Zweihundert Jahre später sind seine Themen so aktuell wie damals: Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft, Haltbarmachung von Lebensmitteln und die Analyse von Stoffen lagen ihm am Herzen. Die Anwendung der Erkenntnisse aus der Chemie in konkrete Produkte und deren Vermarktung hat Justus Liebig immer mitgedacht.
Wir feiern mit Ihnen in den 26. Mai hinein, als Justus Liebig vor 200 Jahren auf Empfehlung von Alexander Humboldt zum außerordentlichen Professor an der Gießener Universität ernannt wurde. Führungen durch das original erhaltene Laboratorium und Experimentalvorlesungen auf dem Hof des Museums lassen die Zeit von damals lebendig werden:
Entdecken Sie das denkmalgeschützte Laboratorium von Justus Liebig, ausgezeichnet als europäische Historische Stätte der Chemie durch die European Chemical Society. Erfahren Sie, was aus Liebigs Ideen wurde und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heute arbeiten.